LHG zur Islamwoche an der CAU: Ein Dammbruch für die Werte der offenen Gesellschaft
Pressemitteilung der LHG Schleswig-Holstein
Die Liberale Hochschulgruppe Schleswig-Holstein verurteilt die Zustände im Rahmen der Islamwoche an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Nach dem Auftritt des vom Verfassungsschutz Baden-Württemberg und Bayern beobachteten IMAN-Chefs Sertac Odabas sind nun weitere schwerwiegende Vorwürfe gegen die veranstaltende Islamische Hochschulgruppe (IHG) bekannt geworden: Von Geschlechtertrennung bei Vorträgen bis hin zu frauenfeindlichen Inhalten.
Wie die WELT in einem Bericht am 25. Juni 2025 dokumentierte, berichten Teilnehmende von einer separaten Sitzordnung für Männer und Frauen sowie von fragwürdigen Aussagen, die inhaltlich nicht mit den Grundwerten unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung vereinbar sind. Auch die Tagesschau griff die Vorfälle auf und berichtete ausführlich über das politische Nachspiel im Landtag.
Leon Neugebauer, Landesvorsitzender der LHG Schleswig-Holstein, erklärt dazu:
„Was sich während der Islamwoche an der CAU abspielte, war nicht einfach ein organisatorisches Versehen – es war ein sicherheitspolitischer und gesellschaftlicher Dammbruch. Wer religiöse Extremisten auf den Campus lässt, lädt sie mitten in unsere demokratische Gesellschaft ein.“
Die Reaktion des Universitätspräsidiums sei erschreckend halbherzig und zeuge von einem eklatanten Mangel an Verantwortungsbewusstsein. In seiner Stellungnahme vom heutigen Tag erklärte das Präsidium, man habe „die Themen der Veranstaltungen“ zwar vorab erhalten, jedoch keine Informationen über die eingeladenen Redner gehabt. Die Vergabe der Räume erfolgte demnach allein auf Grundlage eines Online-Formulars – ein Verfahren, das bereits in der Vergangenheit scharf kritisiert wurde.
Neugebauer dazu:
„Die Universitätsleitung versucht, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Dabei wurde genau vor diesem Szenario bereits im Februar 2023 gewarnt. Dass nach all den Vorfällen noch immer kein verbindliches Prüfverfahren existiert, ist mehr als nur ein Versäumnis – es ist institutionelles Versagen.“
Bereits im November 2023 hatte die LHG Kiel unter dem Titel „Kein Raum für Extremisten – LHG Kiel verurteilt ASTA-Kooperationen“ eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der explizit vor den Gefahren einer unkontrollierten Raumvergabe gewarnt wurde. Dass das Präsidium auch Monate später keinerlei strukturelle Änderungen vorgenommen hat, sei aus Sicht der LHG unentschuldbar.
Neugebauer weiter:
„Es reicht nicht, sich im Nachhinein betroffen zu geben. Wer sich der Prüfung entzieht, öffnet Extremisten Tür und Tor – und untergräbt damit aktiv die Grundwerte unserer Verfassung, für die eine Universität stehen sollte. Wir leben in einer Welt von Gleichberechtigung und da kann und darf so etwas nicht akzeptiert werden.“
„Die Universität darf kein Ort für religiöse Abschottung und ideologische Einflussnahme sein“, so Neugebauer abschließend.
„Toleranz endet da, wo Extremismus beginnt – und wer das nicht erkennt, hat an der Spitze einer Hochschule nichts zu suchen.“